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Warnung! Diese Aufführung kann Ihr Verständnis vom Sinnzusammenhang der Gegenwart nachhaltig beeinträchtigen! In unserer Welt schwirren Milliarden von Datenfetzen durch den Raum, deren Bedeutung zunehmend von Maschinen entschlüsselt wird. Menschen werden Cyborgs. Lasst uns neue Beziehungen zu Maschinen aufbauen, um neue Sinnzusammenhänge zu suchen. Lasst uns das Chaos und die Absurdität feiern. Choreografie, Gesang, Sprache! Lasst uns alle Sinne schärfen. New Joy ist das Trainingsprogramm für ein Überleben im 21. Jahrhundert und darüber hinaus. Ein Cyber-Acapella-Konzert-Happening mit Gesamtkunstthings. Oder einfach: Ein Musical aus der Zukunft.
Was meint New Joy?
Eleanor Bauer: Heutzutage polarisieren sich Weltanschauungen in Medienblasen. Empörung ist die meistgeförderte Emotion in der Aufmerksamkeitsökonomie. Doch was ist aus dem Traum vom Internet als Demokratisierungsinstrument geworden, das Menschen weltweit in offenen und anonymen Datenströmen verbindet? Ich blicke zurück, um nach vorne zu schauen: Wenn wir die Technologie annehmen, um uns zu verbinden, wie können wir dann die Neugierde auf unsere Unterschiede schulen, statt uns in Meinungsverschiedenheiten zu verlieren? Ich denke, die Antwort liegt nicht in einfachen Gefühlen, die durch Emojis ausgedrückt werden, sondern in subtileren Registern, die nur durch tiefe Empfänglichkeit für andere zu finden sind – um Freuden zu entdecken, für die wir noch keine Namen oder Gesichter haben. New Joy ist diese „neue Freude“: eine Hochzeit von künstlicher mit emotionaler Intelligenz. Unser Trainingsprogramm für die Zukunft!
Was erwartet uns?
Eleanor Bauer: Ein matschiges Cyber-Acapella-Musical, voller Gesang, Tanz, Text, Berührung und digitaler Musikprozesse. Sechs Personen auf der Bühne probieren eine neue Form von Sinn aus. Dada im Big-Data-Zeitalter. Das entspricht nicht immer der alten, herkömmlichen Logik, ist aber sehr spielerisch. Und hoffentlich ansteckend!
Zum ersten Mal arbeitest du an einem deutschen Stadttheater.
Eleanor Bauer: Ja! Ich fühle mich geehrt und freue mich auf die Möglichkeiten. Das technische und künstlerische Team ist fantastisch. Ich werde mit dem Bochumer Ensemble, einigen freien Tänzer*innen und meinem musikalischen Partner Chris Peck arbeiten, dazu eine Gruppe von Designern, die an der Gestaltung der Instrumente, Kostüme und des Bühnenbilds arbeiten. Ein wahres Gesamtkunstwerk!
Informationen zum Stück
- New Joy
- Ein Cyber-Acapella-Musical
Text: Eleanor Bauer, Chris Peck, Annett Jarewski und Ensemble - Konzept, Regie, Choreografie: Eleanor Bauer
- Konzept, Regie, Musik: Chris Peck
- Mit: William Cooper, Kevin Fay, Gina Haller, Michael Lippold, Veronika Nickl, Anouk Peeters
- Dauer: 1:40h, keine Pause
- Premiere: 23.02.2019
- Sprache: Deutsch und Englisch mit deutschen und englischen Übertiteln
Video Inhalte
Beteiligte
- Konzept, Regie, Choreografie: Eleanor Bauer
- Konzept, Regie, Musik: Chris Peck
- Konzept, Regie, Choreografie: Eleanor Bauer
- Konzept, Regie, Musik: Chris Peck
- Bühne: Karel Burssens und Jeroen Verrecht / 888888, Sofie Durnez
- Kostüme: Sofie Durnez
- Licht: Bernd Felder
- Sound Design, Live Electronics: Lukas Tobiassen
- Dramaturgische und künstlerische Beratung: Gaël Santisteva
- Stimmtraining und musikalische Beratung: Fabienne Seveillac
- Instrumentendesignrecherche: Diez Roggisch
- Produktion: Schauspielhaus Bochum, Caravan Production for Good Move vzw
Bilder
Pressestimmen
Man könnte diesen Abend für naiv und komplett gaga erklären. Oder man erlaubt ihm, an eine Sehnsucht zu erinnern, die sich vor lauter dystopischer Abgeklärtheit kaum mehr jemand eingesteht.
Süddeutsche Zeitung, Cornelia Fiedler
Ein krudes Gesamtkunstwerk, das jenseits von begrifflicher Sinnstiftung Erfahrungen arrangiert.
Die Deutsche Bühne, Sarah Heppekhausen
Ein ungewöhnlicher, bizarrer, durchaus vergnüglicher Abend, auf der Höhe der Zeit.
Westfälischer Anzeiger, Ralf Stiftel
Hier werden Menschen zu Cyborgs und bauen neue Beziehungen zu Maschinen auf, um auf Sinnsuche zu gehen. Klingt abgespacet? Ist es auch!
Coolibri