Daniel Defoes Roman Robinson Crusoe erschien vor beinahe genau 300 Jahren, hat Literaturgeschichte geschrieben und einer ganzen Literaturgattung ihren Namen gegeben. Defoe lässt darin seinen Protagonisten Schiffbruch erleiden und auf einer einsamen Insel stranden, wo er 27 Jahre verbringen und seine eigene Welt erschaffen wird.

Angesichts der Corona-Pandemie erkennt man bei der Lektüre von Robinson Crusoe erstaunliche Verbindungen zur Gegenwart: sowohl im Motiv der Reise (von Robinson und dem Virus) als auch dem des Eingeschlossenseins: Der Schiffbruch wird zum Lockdown, zur Zäsur, zum Neubeginn.

Die junge Regisseurin Anna Stiepani hat bereits im Juni 2020 mit dem Projekt ► Ich ist ein Robinson eine filmische Expedition in die Absurditäten einer stillstehenden Welt unternommen. Nun setzt sie ihre Auseinandersetzung mit Robinson Crusoe fort, unter freiem Himmel, im Innenhof einer weit über die Stadt herausstrahlenden Bochumer Institution: der Privatbrauerei Moritz Fiege. Zusammen mit der Schauspielerin Jing Xiang erkundet Anna Stiepani, was es heißt, sich neu zu erfinden, in der Fremde zu überleben - in der handwerkliches Geschick und ein robuster Körper manchmal mehr wert sind als jeglicher Haufen Geld – und vor allem, allein zu sein. Ein absurd-verspieltes Psychogramm eines einsamen Ichs zwischen Hybris, Todesangst und Heimweh.

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  • Uraufführung/Premiere: 01.10.2020
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