Text

Judas handelt von einem Mann, dessen Name für Verrat steht. Ein Mann, der jahrhundertelang von jedem geschmäht wurde. Doch wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden. Es gibt in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Nach zweitausend Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selbst spricht: Er inszeniert einen letzten Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht hin möchte: zu dem Judas in sich selbst. – Steven Scharf wurde für diese Rolle 2013 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet.
 

Mehr Weniger

Informationen zum Stück

  • Dauer: 1:00, keine Pause
  • Premiere: 07.05.2019
  • Sprache: DE

Beteiligte

Bilder

Pressestimmen

Pressestimmen

Steven Scharf gibt dem Apostel eine schroffe, schnörkellose Diktion, mit der er zu verstehen gibt, dass er es war, der mit dem Verrat alle Schuld auf sich lud. Scharf ist ein Judas von beeindruckender Klarheit. In der kunstvollen Unterbelichtung des Raums ist er ein Schmerzensmann wie an den Eisernen Vorhang gemalt. Am Ende der deutschsprachigen Erstaufführung gab es lang anhaltenden Applaus für ein außerordentliches Stück Schauspielerei.
Abendzeitung

Johan Simons hat den luziden Text ohne naturalistischen Gestus in eine starke szenische Form verwandelt. Vor allem aber hat er einen großartigen Schauspieler. Steven Scharfs Aura sprengt das szenische Korsett nicht, aber sie überragt es. Es ist ein spannender Abend und der Abend eines formidablen Darstellers, der ganz zu Recht mit Beifall überschüttet wird.
nachtkritik.de

Ein schauspielerischer Gewaltakt, körperlich wie mental, für Steven Scharf, der letztlich nur über seine Stimme die Spannung halten muss. Sie ist voll und raumfüllend, doch ohne Pathos, obwohl sie immer wie kurz vor einem Tränenausbruch klingt. (...) Nach der einstündigen Aufführung intensiver Applaus eines emotional tief betroffenen Publikums.
Donaukurier

Im Schauspielhaus zeigt Steven Scharf in seinem Solo, wie intensiv und packend Theater heute sein kann.
WAZ , Jürgen Boebers-Süßmann

Scharfs Solo entfaltet eine Suggestionskraft, der man sich nicht entziehen kann.
WAZ , Jürgen Boebers-Süßmann

Das ist Extrem-Theater, wie man es kaum je sah.
WAZ , Jürgen Boebers-Süßmann

Großer Applaus für Steven Scharfs beeindruckende Leistung. Johan Simons kann Bochum auch mit solch älteren Perlen seiner psychologisch hochfeinen und bildhaft sprechenden Regiearbeit begeistern.
ruhrbuehne , Helmut Krebs

Schon das Setting ist hochdramatisch. Vor allem aber wirkt dieser Abend durch die charismatische Darstellung von Steven Scharf, der meistens nur zur kalten Metallwand spricht, mit schwerer Zunge, zögernd, manchmal ein Stottern andeutend, zugleich trotzig-laut, und das alles in einer Lage, die den Körper ungemein belastet, manchmal an den Händen hängend, oder eingeklemmt zwischen Leiter und Wand.
Westfälischer Anzeiger , Ralf Stiftel

Großer Beifall für einen intensiven Abend.
Westfälischer Anzeiger , Ralf Stiftel

Lot Vekemans' Text ist Theologie und Anti-Theologie in einem. Steven Scharf spielt, als ginge es um sein ewiges Leben. Und Johan Simons inszeniert wie ein biblischer Prophet.
kultur.west , Andreas Wilink

Kooperationen

Kooperationen