Am 9. November 1938 brennt in Bochum die Synagoge. Elf Jahre später unternimmt das Landgericht den Versuch, die Schuldigen zu finden und zu verurteilen. Die Vernehmungsprotokolle der damaligen Justiz werden im Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte aufbewahrt und kommen in dieser Lesung mit dem Bochumer Ensemble zu Gehör. In den Protokollen finden sich die Zeugenaussagen des NS-Oberbürgermeisters, von Feuerwehrleuten, Nazi-Funktionären, SA-Männern oder einfachen Parteimitgliedern. Die Akten vermitteln ein Bild der Ereignisse des 9. November, zugleich legen sie aber auch offen, mit welch aberwitzigen Ausflüchten oder Erinnerungslücken die Täter sich herausgeredet haben, um nicht verurteilt zu werden: Die Ermittlungen mussten eingestellt werden.

Die Lesung ist Teil der öffentlichen Vortrags- und Veranstaltungsreihe Bochumer Ermittlungen zur NS-Vergangenheit und ihrer Aufarbeitung, die das Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, das Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität, die Initiative Nordbahnhof e.V. und das Schauspielhaus Bochum am 23. und 24. November gemeinsam veranstalten.

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  • Premiere: 24.11.2018
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