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Als im Frühjahr 2020, mitten in der ersten Welle, die Schauspielerin Gina Haller, der Schauspieler Risto Kübar und die Autorin Katja Brunner für das Filmprojekt Bochumer Short Cuts aufeinandertrafen, war schnell klar: Das ist der Beginn einer besonderen künstlerischen Zusammenarbeit. Warum nicht gemeinsam, auf längere Sicht hin gemeinsam weiterdenken und -schreiben, -beobachten und -bezeugen? So entstand die Idee, sich über mehrere Monate hinweg regelmäßig zu treffen und zu arbeiten, zeitlich entzerrt und kollektiv. Die COVID-19-Pandemie, gedanklicher Resonanzraum des Projektes, ist nach wie vor akut, die mit ihr einsetzende Zeitenwende – ist es eine? – in ihren sozialen und ökonomischen, privaten und gesellschaftlichen Implikationen ist noch lange nicht zu überschauen. Am Ende steht eine hybride Momentaufnahme aus Worten, Körper(bilder)n und Bewegung, zeugend von einer Krise, die die Ordnung des BISHER außer Kraft gesetzt hat und von dem DANACH nur weiß, dass es kommen wird.
„Was passiert, wenn Vereinzelung verordnet ist? Wie schreibt sich eine solche Parameterverschiebung mit ihren Seitenarmen in Sprache ein? Und stimmt dieses Bonmot, das nun überall von den Dächern schallt: Krisen sind Brenngläser, und Prekäres kommt noch deutlicher in den Blick?“ (Katja Brunner)
„Körperliches Sprechen in Zeiten der Entfremdung. Ich vermisse die knutschenden Pärchen auf der Parkbank. Ich vermisse das Knutschen auf der Parkbank. Was passiert mit unseren isolierten Körpern, längerfristig; wie äußert, veräußert sich Liebesentzug, Zuwendung? Es geht ums Berühren, Berührtwerden, wieder Berührtwerdenwollen.“ (Gina Haller)
„There is a missed call from a friend / How have I missed it / Before entering to the bedroom to unveil / The bed / I decide to call her back / Her face appears on the screen / Through smiling she announces it’s not me she supposed to call / She asks why I am naked / I say that yes I am naked / I try to adjust something in me through the small window on the right side of a screen / Unfortunately it doesn’t work / Google: ‚üksindus‘“ (Risto Kübar)
Besondere Bühnensituation und Platzierung des Publikums
Die Zuschauer*innen erleben Jeder Tag ein Vollmond aus einer besonderen Perspektive: sie sitzen nicht im Zuschauerraum der Kammerspiele, sondern stehen mit auf der Bühne und erleben das Spiel von Gina Haller und Risto Kübar aus nächster Nähe (natürlich nur, soweit es durch die Sicherheitsmaßnahmen aktuell möglich ist ...). Für müde Beine stehen Hocker zur Verfügung. Insgesamt werden 15 Karten pro Vorstellung angeboten.
Audio Inhalte
Informationen zum Stück
- Jeder Tag ein Vollmond
- Ein Projekt von Katja Brunner, Gina Haller und Risto Kübar
- Text: Katja Brunner
- Mit: Gina Haller, Risto Kübar
- Dauer: 45 Min., keine Pause
- Premiere: 13.11.2021
Video Inhalte
Beteiligte
- Text: Katja Brunner
- Text: Katja Brunner
- Bühne, Kostüm: Lan Anh Pham
- Choreografische Mitarbeit: Kiri Haardt
- Komposition: Magda Drozd, Diego Noguera
- Licht: Wolfgang Macher
- Dramaturgie: Angela Obst
- Mit: Gina Haller, Risto Kübar