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Sie treffen sich in einer Friedhofshalle. Sie und er. Sie waren einmal ein Paar, die Eltern von Jacob, der von einem Auto überfahren wurde. Vor zehn Jahren war das. Der ihnen zugestoßene Verlust und die Unfähigkeit, gemeinsam darüber zu trauern, brachte sie damals auseinander. Er ist nach dem Tod des Sohnes weggegangen, sie hat ihn nicht aufgehalten. Er hat neu angefangen, hat den Schmerz hinter sich gelassen und lebt mittlerweile mit einer neuen Frau. Sie ist geblieben, noch immer voller Trauer und Gram, betäubt ihren Schmerz mit Tabletten.

Zum ersten Mal begegnen sie sich nun wieder. Anlass dieser Wiederbegegnung: Das Grab ihres Sohnes muss verlegt werden, da Gift im Grundwasser des Friedhofs gefunden wurde. Sie sind sich vertraut und fremd zugleich. Sind einander Vergangenheit. Gemeinsam blicken sie zurück auf ihre verschiedenen Versionen der gemeinsamen Geschichte. Aus der Wartezeit auf den Friedhofsangestellten wird eine Zeit der Konfrontation, der Auseinandersetzung miteinander und der geteilten Geschichte. Zwischen Aussprache und Angriff. Alte Beziehungsmuster holen die beiden wieder ein, alte Gefühle kommen hoch. Im Raum zwischen ihnen stehen die Fragen, was zwei Menschen, die ihr gemeinsames Kind verloren haben, noch miteinander verbindet, und wie das Leben überhaupt weitergehen kann, nach dem Tod eines geliebten Menschen. Wie verändert uns das, was wir nicht verändern können?

Wir zeigen die mehrfach preisgekrönte Inszenierung der Uraufführung von Johan Simons in deutscher Sprache. Elsie de Brauw wurde für ihre Rolle in den Niederlanden als beste Schauspielerin des Jahres mit dem Theo d’Or ausgezeichnet.

Dramaturg Koen Tachelet über komplizierte Trauer und tröstende Kraft
Komplizierte Trauer

eBook-Tipp:
Gift. Eine Ehegeschichte
von Lot Vekemans 
Deutsch von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach 
können Sie auch als eBook lesen.
Alle Shops, die den Titel vorrätig haben finden Sie unter
www.textbuehne.eu

 

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Informationen zum Stück

  • Dauer: 1:30h, keine Pause
  • Premiere: 18.11.2018
  • Sprache: Deutsch

Beteiligte

Bilder

Pressestimmen

Pressestimmen

Ein Stück, das durch seine hinreißende Besetzung und eine sensible Regie so unverblümt authentisch wirkt, als wäre es aus dem Leben gegriffen.
Recklinghäuser Zeitung, Bernd Aulich

Ein unglaubliches Theatererlebnis…
theaterpur, Antje Hennrich

100 Minuten darstellerische Höchstleistung.
WAZ, Sven Westernströer

Das geht nah und wird ausgezeichnet dargestellt, glaubwürdig und irritierend.
RevierPassagen , Rolf Dennemann